In Catatumbo, Kolumbiens grösstem Koka-Anbaugebiet, leben Hunderttausende Menschen vom Anbau der Pflanze, aus der Kokain hergestellt wird. Doch seit anderthalb Jahren finden die lokalen Bauern keine Abnehmer für ihre Koka-Paste mehr. Vielerorts stoppt deshalb die Produktion. Erntearbeiter werden entlassen, und damit wird ihnen die Lebensgrundlage entzogen. Die Region steht unter der Kontrolle der Guerillagruppen ELN und der Farc. Die Polizei kann ihre Stationen kaum noch verlassen, da sie schnell zum Ziel von Angriffen wird. Es regiert das Recht des Stärkeren. «NZZ Format» gibt einen seltenen Einblick in diese gefährliche Region: von der Koka-Ernte über die Kokainproduktion in den im Wald versteckten Laboren bis zu ehemaligen Farc-Kämpfern, die jetzt als Aussteiger selbst von den bewaffneten Gruppen gejagt werden. Die Leidtragenden dieses Kriegs um Land, Macht, Geld und Einfluss sind vor allem die Menschen aus der Zivilbevölkerung, die unter der brutalen Herrschaft der Guerillas leiden.