NZZ Format | Ohne Tabu durch die Wechseljahre – Frauen in der Lebensmitte

Hitzewallungen, sehr gereizte Stimmung, das Ende der Weiblichkeit – die Wechseljahre haben einen miserablen Ruf. Kein Wunder, dass vielen Frauen vor ihnen graust. Wenn sich der Körper mit 40 zu verändern beginnt, ahnen die wenigsten, dass Gelenkschmerzen, Konzentrationsstörungen oder Herzrasen womöglich Vorboten der hormonellen Umstellung sind. Denn statt gesundheitlicher Aufklärung prägen Scham und Fehlinformationen die Debatte. Kaum eine Frau outet sich mit dem Thema, viele reissen sich lieber zusammen und funktionieren einfach. «Das muss nicht sein», sagt Petra Stute, Leiterin des Menopausen-Zentrums im Inselspital Bern: «Keine Frau muss da allein durch, viele Symptome sind gut behandelbar.» Wie sehr ein offener Austausch verbinden kann, erlebt die Aktivistin Susanne Liedtke im Menopausen-Café Bern – und bei ihrer Aufklärungsarbeit in Unternehmen, die sich in Zeiten von Fachkräftemangel und immer mehr berufstätigen Frauen über 50 dem Thema zuwenden. Ein «NZZ Format» über das Credo, die Wechseljahre als normalen, natürlichen Prozess wahrzunehmen und endlich zeitgemäss zu diskutieren.