Müssen Ufer und Strände für jedermann zugänglich sein oder nicht? In der Schweiz sind zahlreiche Seeufer in Privatbesitz, und Fussgänger werden hinter den Häusern und Villen entlang umgeleitet. Ein Spaziergang am Wasser ist oft nur mit Unterbrechungen möglich. Victor von Wartburg, der Gründer des Vereins Rives Publiques, hält diesen Zustand für einen Volksbetrug. Das Ufer sei öffentlicher Raum und müsse somit für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Doch hier gehen die Ansichten auseinander. Eigentümer wehren sich gegen die Initiative, einen durchgehenden Seeweg am Zürichsee zu bauen. Doch die Debatte geht weit über die Schweizer Grenzen hinaus. In Italien sind Strände rechtlich gesehen öffentlicher Raum und für jedermann zugänglich. Allerdings wird mittlerweile die Hälfte der italienischen Strände privat betreut. Die Einwohner müssen genau wie Touristen zum Teil viel Geld zahlen, um überhaupt an den Strand zu kommen. Die Hafenstadt Neapel im Süden Italiens verfügt nur noch über zwei frei zugängliche Strände. Claudia Vellusi engagiert sich im Kollektiv Mare Libero und kämpft gegen die Privatisierung der neapolitanischen Strände. Mit gewissem Erfolg.