NZZ Format I Plötzlich kahl

Mehr als 80 Prozent der Männer in Europa sind im Laufe ihres Lebens von Haarausfall betroffen. Ein Drittel der 30-Jährigen haben heute mindestens eine Halbglatze. Dementsprechend boomt das Geschäft mit Haartransplantationen, genauso wuchert die Palette von vermeintlichen Haarwuchsmitteln. Doch der Wunsch eines Lebens ohne Glatze treibt viele Männer auch zu Medikamenten, deren Nachwirkungen oft unterschätzt werden. Der Traum von der Haarpracht wurde für sie zum Albtraum. NZZ Format hat einige Männer bei ihrer Suche nach mehr Haar begleitet. Und einen, der mit seiner Glatze gut leben kann. Ein junger Schweizer reist nach Istanbul, wo er sich seine schütteren Stellen am Hinterkopf mit eigenen Follikeln mit der FUE Technik (Follicular Unit Extraction) transplantieren lässt.  Ein anderer Altersgenosse verzichtet auf eine Haartransplantation. Er hat sich für ein Medikament mit dem Wirkstoff Finasterid entschieden. Eine Entscheidung, die ein Berliner Arzt zutiefst bereut - denn bei rund 5 Prozent der Männer, die die 1mg Tablette täglich schlucken, können die Nebenwirkungen fatal sein: Impotenz, Zeugungsunfähigkeit, Depression bis hin zu Suizid-Gedanken. Experten sprechen dabei vom Post-Finasterid-Syndrom. Warum also ein solches Risiko eingehen, wenn man auch mit Glatze attraktiv sein kann? Aus dieser Überlegung hat Christos Stavrou die Community-Plattform wenighair gegründet. Seine Message: Was hilft bei Haarausfall? Eine Glatze.